Dieser Tage las ich von den gelungenen Versuchen, eine in Thailand nicht heimische Baumart aufzuziehen, deren Früchte ganze Dörfer und Landstriche zum Erblühen gebracht haben. Da dem Baum, der ursprünglich in den nebelverhangenen Klimazonen der nordwestlichen Hemisphäre heimisch ist, selbst die belastende heiße Witterung nichts auszumachen scheint, findet man ihn sowohl in den tropischen Küstengegenden des Landes als auch in den trockenheißen Staubzonen des nordöstlichen Isaans. Das anspruchslose Gewächs, das sowohl der heißen Thaisonne trotzt, als auch problemlos die wasserarmen Dürremonate übersteht, ist nicht nur leicht aufzuziehen, sondern kennt vor allem keinerlei Fruchtbarkeitszyklen.
Die einheimische Bevölkerung hat den ertragreichen Nutzen des Bäumchens schnell erkannt und insbesondere die jungen weiblichen Landeskinder entwickelten ein großes Gespür im Auffinden der noch frischen, von den ausländischen Reisenden eingeschleppten Pflänzchen, die in Windeseile heranwachsen. Die Rede ist von dem Eurobaum. Botanisch zählt der Baum zur Gattung der Schnellkeimer, da während nächtlicher Reifungsvorgänge seine Knospen austreiben und er bereits bis zum Morgen hin pflückbereite, reife Früchte entwickelt hat, an denen sich seine Besitzer laben können.
Ich persönlich habe ihn jedoch nie sehen noch fotografieren können, weshalb ich an sein Vorkommen schon gar nicht mehr glaube. Nur die geistergläubigen Thais verblüffen mich mit unerwartetem Pragmatismus: Solange sie seine Früchte genießen könnten, wäre es ihnen egal, ob es ihn gäbe.
Sonntag, 14. März 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Deine Geschichten überzeugen durch
AntwortenLöschenintiemes Wiesen der Thai-Kultur und
den Schreib-Stil.
Lese ich immer wieder gerne!
Mach mal aus den Wiesen ein Wissen :-)
AntwortenLöschenSchon klar Joe - und vielen Dank für die Meldung!
AntwortenLöschenKommt noch mehr, aber es dauert manchmal ein wenig. Drumm die langen Intervalle manchmal. Sorry.